Beschreibung

 

Lebendiger Ausgleich - Ökonomie im Dienst von Mensch, Tier & Natur


Wer seine Hunde führt belohnt, wenn sie das Mobiliar zerfetzen und sie zudem in Rivalität um Futter kämpfen lässt, muss sich nicht darüber wundern, wenn sein Zuhause bald einem Schlachtfeld gleicht und die Tiere immer unkontrollierter übereinander, über die letzten Möbel und letztlich über einen selbst herfallen.

Heute weiß jeder durchschnittliche Hundetrainer, dass eine solche Trainingsmethode unweigerlich ins Chaos führt und jeder Pädagoge weiß ebenfalls, dass das nicht die beste Erziehungsmethode ist.

 

Aber wenn man es genau betrachtet, funktioniert unser Wirtschaftssystem auf genau diese Weise. Die Anreize sitzen an völlig falschen Stellen und es ist auf Wettbewerb gegeneinander ausgerichtet. Und das bewirkt exakt, was wir überall auf der Welt sehen. Kleinere Ausbesserungen an der einen oder anderen Stelle werden nichts daran andern, dass sich dieses 'Trainingsprogramm' grundlegend destruktiv auswirkt. 


Und als ob das nicht genügen würde, haben wir diesem künstlichen Konstrukt auch noch Leben eingehaucht.
Es muss gefüttert werden, damit es wachsen und gedeihen kann. Wir füttern es mit Mensch, Tier und Natur, niemand herrscht über dieses Wesen, wir stehen vielmehr alle in seinem Dienst. Wenn es irgendwo kränkelt, gerät die halbe Welt in Aufruhr. Wir behandeln das Programm wie ein lebendiges Wesen, Arbeitsstätten haben Persönlichkeitsstatus und beherrschen die Geschicke der Menschen. Das ganze System hat sich verselbständigt und operiert mit eigennützigem Hintergrund. Dennoch verteidigen es wie eine Religion, dienen ihm wie einer allmächtige Gottheit und sind überzeugt, dass all das wirklich ist. Aber in Wirklichkeit ist es einfach nur ein verflixt schlechtes Trainingsprogramm. Das geht auch besser.


Wir müssen nicht die Gier verurteilen, wenn Menschen permanent mit erfundenen Bedürfnissen abgefüllt werden, die wir ohne diese Dauerberieselung gar nicht hätten. Auch Geld ist nichts Schlechtes, es hat nur die fatale Eigenschaft, dass man nicht zuviel davon bekommen kann. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber Tests mit Kapuzineraffen, Schimpansen und Orang Utans haben gezeigt, dass sie ähnlich reagieren. Kaum sind sie auf Belohnungen durch bunte Klötzchen trainiert, die sie jederzeit gegen Futter eintauschen können, fangen sie an, zu horten, was sie ergattern können. 


Der Mensch ist in Ordnung und auch seine Gefühle sind in Ordnung. Nur das Trainingsprogramm ist schlecht. Es setzt falsche Anreize und die Belohnung macht süchtig. Was wir brauchen ist eine Ökonomie, die sich an der Wirklichkeit orientiert und in der gewünschtes Verhalten belohnt wird, während durch Fehlverhalten Nachteile zu erwarten sind. Klare Regeln, nicht zu viele und nicht zu wenige, nur die richtigen. Dann funktioniert Gemeinschaft auch bei uns Menschen und dann können wir unsere Natur nutzen, statt sie beherrschen und unterdrücken zu müssen.

 

Zu den Grundfunktionen
Um die derzeitig zerstörerische Ausrichtung des menschlichen Einwirkens nicht nur aufzuhalten, sondern in eine lebensbejahende umzukehren, muss man nur die Maßstäbe zur Berechnung von Lohn & Gehalt und für die Preisgestaltung auszutauschen und den Zahlvorgang abändern. Das hört sich völlig verrückt an, aber mehr ist tatsächlich nicht nötig.

 

 

1.) Maßstab Zeit für die Berechnung von Lohn und Gehalt

 

Diese Änderung wurzelt in einer Veränderung der Perspektive.
Wenn es um wirkliche Gerechtigkeit und einen Wandel des Bewusstseins geht, dann müssen wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es nicht darum geht, was ein Mensch leistet, sondern darum, was ein Mensch einsetzt: Das Wichtigste, was es für jeden Menschen gibt: Seine Lebenszeit. Sie ist einem schlechter bezahlten Menschen genau so wertvoll wie einem Vielverdiener. Und darum sollte es eigentlich gehen.


Derzeit wird der Lohn eines Menschen nach dem bemessen, was er schafft/leistet.
Das mag auf den ersten Blick in Ordnung sein, aber auf den zweiten Blick erkennt man, dass diese Form der Entlohnung automatisch alle Menschen benachteiligt, die aus irgendeinem Grund nicht so große Leistung erbringen können. Und wie soll es ins Unterbewusstsein des Menschen rutschen, dass alle Menschen gleich (viel wert) sind, wenn Hilfskräfte, behinderte Menschen usw. ganz offiziell nur einen Bruchteil dessen als Ausgleich erhalten, was Fußballspieler der A-Liga, Banker und Manager, Schönheitschirurg, Film- und Musikstars und andere Vielverdiener erhalten? Dass jemand viel annimmt, kann ihm nicht vorgeworfen werden, ursächlich ist die Tatsache, DASS Einkünfte so extrem unterschiedlich sind.


Die Regelung ist falsch - nicht die Menschen.
Das Einkommen eines Menschen steht in engem Zusammenhang mit seinem Ansehen. Man kann noch so gut 'wissen', dass ein armer Mensch nicht weniger wert ist als ein reicher Mensch. Man kann völlig überzeugt davon sein. Und doch fühlt es sich anders an. Es reicht eben nicht, sich etwas einzureden. Besser ist es, die passenden Voraussetzungen zu schaffen.


Wenn sich die Entlohnung angleicht, wird sich auch das Ansehen annähern. Und dann muss man die Gleichheit der Menschen nicht mehr 'anordnen', dann sind die Menschen gleich (viel wert). Außerdem ist Zeit eine feste Größe und damit eine wirklich globale Währung. Es entfallen alle Umrechnungen in andere Währungen, denn eine Stunde ist überall eine Stunde, gleichgültig, ob man sich in Timbuktu, Ecuador, Chicago, Berlin, Moskau oder auf den Malediven befindet.

 

 

2.) Entlohnung ohne Verursachung von Kosten


Das alles funktioniert natürlich nur, weil keine Personalkosten mehr anfallen (der Mensch ist mehr als ein Kostenfaktor). Im Lebendigen Ausgleich wird die Entschädigung für den Zeitaufwand in Form einer 'Gutschrift' auf das Konto des Empfängers übertragen. Das ist vergleichbar mit dem Ausstellen eines Schuldscheins, es fließt kein Geld, der Auftraggeber muss den Lohn nicht bezahlen, sondern nur die Summe auf das Konto des Empfängers buchen. Sobald es auf einem Konto verbucht ist, hat es volle Kaufkraft. Aber es fließt kein Geld.


Wenn keine Personalkosten mehr für Unternehmen oder Gemeinden anfallen, können nicht nur in Europa freiwillige Helfer für ihren Dienst entlohnt werden, auch in den heute ärmsten Regionen kann dann für die Bewohner gesorgt werden. Und dann wäre es auch ein Leichtes, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Der Mensch entwickelt sich vom Kostenfaktor (an dem gespart wird) zum freiwilligen Helfer, der überall willkommen ist, wo Hilfe gebraucht wird.

Wenn z.b. das Einstellen von Pflegekräften keine Kosten verursacht, werden Alten- und Pflegheime zu besseren Orten werden. Wenn das Einstellen von Lehrern keine Kosten verursacht, können Schulen wieder mehr zu Orten des Lernens und der Freude werden. Wenn an Ärzten, Pflege- und Reinigungskräften nicht mehr gespart werden muss, sind sie ausgeruht und haben mehr Zeit für die Patienten. Es betrifft alle Bereiche, in denen aus wirtschaftlichen Gründen möglichst hohe Leistung von möglichst wenigen Menschen erbracht werden muss. Unternehmen müssen nicht mehr am Personal sparen oder Personal einsparen.

Keine Angst mehr, wegrationalisiert zu werden, keine Stoppuhr, kein Leistungsdruck. Es ist wie die Entschleunigung eines Tornados, bevor er alles verwüstet, bis ihm die Energie ausgeht und er in sich zusammen fällt. Das kann nicht nur den Arbeitsmarkt revolutionieren, sondern auch das soziale Miteinander. Denn auch Gemeinden können so viele Helfer einstellen, wie gebraucht werden, damit für die Bedürfnisse von Mensch, Tier und Natur im Gebiet gesorgt werden kann.

Außerdem können dann auch so viele Kontrollen durchgeführt werden wie nötig, um eine möglichst reibungslose Umsetzung zu gewährleisten.

 

 

3.) Zu entlohnende Tätigkeiten
Zu den Tätigkeiten für das Allgemeinwohl zählt alles, was hilfreich für Mensch, Tier und/oder Natur ist. Es ist egal, ob es produktive, politische, medizinische, kulturelle, wissenschaftliche, soziale oder andere Bereiche betrifft.

Jeder Mensch, der seine Lebenszeit einbringt, um etwas für das Allgemeinwohl zu tun, hat Anspruch auf eine 'Entschädigung' für seinen Zeitaufwand. Selbst wenn er 'nur' einen alten Menschen besucht, Einkäufe erledigt oder einem Kranken etwas vorliest. Auch dies gehört zu den Aufgaben im Auftrag des Allgemeinwohls.

 

Dazu zählen:

Ausbildungen (Lehre, Studium, Weiterbildung)
Natürlich dient eine Ausbildung in letzter Instanz auch dem Allgemeinwohl und auch dafür 'opfert' ein Mensch einen Teil seiner Lebenszeit. Damit entfällt auch das Argument, dass Menschen mit langen Ausbildungszeiten später einen höheren Lohn beanspruchen, weil sie so lange darauf verzichtet haben.
Ehrenämter, die heute nicht oder kaum entlohnt werden, aber ungeheuer wichtig sind in unserer Gesellschaft.
Wenn eine Gemeinde diese Kräfte 'nur' mittels einer Gutschrift entlohnen muss, können alle Helfer problemlos angestellt werden und den Zeitausgleich erhalten.

Mutter-/Elternschaft, der wohl wichtigste Dienst
Das mag überraschen, aber Mütter tragen enorm für unsere Zukunft bei und sollten sich entspannt und ohne finanzielle Sorgen ihren Kindern widmen können.  Wenn es ihnen gut tut, können sie selbstverständlich auch einen anderen Beruf ausüben. Dann wird für Unterstützung gesorgt (KiTas, Haushaltshilfen, Babysitter usw.), aber wenn sie sich lieber selbst um ihre Kinder kümmern wollen, werden sie genau so für ihr Mutter-Sein entlohnt. Was den Zeitaufwand betrifft, dürften Mütter neben Landwirten zu denen gehören, die dann am meisten verdienen. Und das ist vollkommen richtig. Worauf die Welt am wenigsten verzichten kann, sind Mütter und Landwirte. Ohne Künstler, Wissenschaftler und Politiker wären wir schon übel dran, aber ohne Mütter und Landwirte wäre es möglicherweise zackig vorbei mit uns.

 

Berechtigung für die Übertragung von Entlohnung
Es ist vorgesehen, dass eine Entlohnung für geleistete Dienste (Zeitaufwand) nur von den nächst-höheren Instanzen vorgenommen werden. Für die höchstmögliche Instanz wird die Entlohnung von der nächst-niedrigeren Instanz vorgenommen. Für alle Instanzen gilt: Sorgfältige Buchhaltung ist Pflicht und kann jederzeit und ohne Vorwarnung eingesehen und geprüft werden.

 

Ausnahmen für höhere Entlohnung
Überdurchschnittliche Leistungen werden mit Sondervergütungen honoriert (maximal 100%)

Beispiele für Sondervergütungen sind:
•    besonders dringende Tätigkeiten (Lieferengpässe, Notfall- und Katastrophenhilfe etc.)
•    besonders gefährliche Tätigkeiten (Bombenentschärfer, Feuerwehr, Fensterputzer etc.)
•    besonders verantwortungsvolle Tätigkeiten (Ärzte, Piloten, Gefahrguttransporteure etc.)
•    Tätigkeiten, die besondere Fähigkeiten erfordern (Meister, Wissenschaftler, Spezialisten z.B. für Herz-, Hirn- und Augenchirurgie)
•    Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste

Das sind nur Beispiele, die Entscheidung darüber obliegt natürlich der Unternehmensleitung, das bleibt wie es ist. Der Unterschied ist lediglich, dass dem Unternehmen keine Kosten für den gewährten Lohnausgleich entstehen.


Diese Zusatzleistungen sollten sich weitestgehend im Rahmen heutiger Zulagen für Überstunden usw. bewegen, . Die Entscheidung darüber obliegt den jeweiligen Auftraggebern (Gemeinden, Unternehmen, Bezirksregierungen, aber auch geprüfte Umweltschutzorganisationen usw. Nur diese sind berechtigt, Lohnbuchungen zu tätigen und vor Ort weiß man am besten, was nötig und was möglich ist.
Alle Transaktionen müssen sorgfältig dokumentiert werden. Diese Informationen müssen jederzeit einsehbar sein. Das ist der beste Schutz gegen möglichen Missbrauch dieser Regelung.

 

 

2.) Maßstab Energie zur Berechnung des Warenwertes

Bei der Berechnung der Warenwerte anhand von Energieverbrauch gibt es Folgendes zu beachten: Auch für Energie wird ein Warenwert ermittelt, genau wie bei allen anderen Produkten. Deshalb hat auch die Art der Energiegewinnung einen großen Einfluss auf die Preisgestaltung, die aus Teilen besteht:


1.    Energieverbrauch für die Herstellung eines Produkts (vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt)
Für jeden Produktionsschritt (Förderung, Anbau, Produktion, Transport, Lagerung, Handel) wird der gesamte Energieverbrauch ermittelt. Das beinhaltet auch indirekten Energieverbrauch für die Produktion von Werkzeugen und Maschinen und anderen Materialien. Die ermittelte Summe wird auf dem Warenschein eingetragen. Bei jedem Produktionsschritt kommt eine weitere Zahl dazu, aber es fließt kein Geld.

Zum Ermitteln des Verkaufspreis einer Ware wird der Energieverbrauch für jeden Arbeitsschritt addiert.
Die Gesamtsumme bildet den ersten Teil des Waren-Endpreises.


Der zweite Teil errechnet sich aus dem
   
2.    Energieverbrauch für eine Entschädigung der Natur.
Der Begriff Natur beinhaltet in diesem Bezug alles, was wir uns zunutze machen: Tier, Natur und Lebensraum Erde. Dies ist Aufgabenbereich von Ökologen. Damit verbinden sich Ökonomie und Ökologie zu einer Einheit.

a.) Es muss ermittelt werden, welche offensichtlichen, versteckten und Folgeschäden der Natur durch Abbau, Förderung, Produktion, Transport usw. entstanden ist.
b.) Schäden, die nicht von der Natur reguliert werden können, müssen (so gut es geht) ent-schädigt werden. Als Menschen mit Verantwortungsgefühl dürfen wir den Lebensraum unserer Nachkommen schließlich nicht 'kahlfressen'. Was man kaputt gemacht hat, muss man wieder flicken, was man verbraucht hat, muss man wieder auffüllen und was man verschmutzt hat, das hat man wieder zu reinigen. Das ist ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts.


Natürlich ist das vielfach nur mit Schätzungen möglich - wir können die Schäden an der Natur in Tschernobyl und Fukushima nicht so einfach beseitigen. Wir können die angerichteten Schäden durch die Ölsandgewinnung nicht so einfach beseitigen. Wir können auch den CO2 Ausstoß von Kraftwerken und Verkehr nicht mal eben herausfiltern und irgendwo bunkern. Wir können ganz vieles nicht einfach wieder gut machen.
Aber wir können eine Entschädigung in Auftrag geben und den erforderlichen Energieverbrauch
für Lagerung, Entgiftung, Vorsorge usw. bis zu Wiederhersstellung der vorherigen Qualität errechnen und die so ermittelte Summe auf den Warenpreis übertragen.

 

Die Wirkung ist klar:

Was auch immer mit großen Schäden an der Natur verbunden ist, lässt die Preise nach oben schnellen. Dann wird das Interesse an solchen Produkten in schlagartig verschwinden. Parallel dazu bewirkt das Wegfallen von Lohnkosten, dass alles was nachhaltig erzeugt wurde, dann günstig zu erhalten ist. Alle Produkte, für die der Natur keine oder kaum Schäden entstanden sind, die sie nicht selbst wieder regulieren kann, kosten dann nur noch den Energieanteil für die Herstellung.

Diese beiden Punkte bewirken eine Umkehrung der Preisgestaltung. Nicht mehr der Mensch verursacht die hohe Kosten, sondern Schäden an der Natur kommen einen teuer zu stehen. Dann wird nicht mehr am Menschen gespart, sondern vielmehr auf möglichst geringfügige Schäden bei der Herstellung einer Ware geachtet. Und genau das brauchen wir dringend!

 

 

3.) Zahlungsvorgang (Ausgleich zwischen Mensch und Natur)

 

Die Besonderheit des Zahlungsvorgangs (beim Erwerb von Waren) liegt darinnen, dass kein Geld fließt. Wozu auch, bis zu diesem Zeitpunkt hat ja auch niemand etwas bezahlt. Es ist alles erledigt, die Menschen haben ihren Lohn (ihren Grundbedarf und die Wiedergutmachung an die Natur ist in Auftrag gegeben und in Arbeit. Deswegen neutralisieren sich Kaufbetrag und Guthabenbetrag gegenseitig. Alles erledigt.


Und im gleichen Moment löst sich jede eigennützige Motivation einfach in Luft auf.

Unternehmen werden das, was sie in Wirklichkeit sowieso sind: Arbeitsstätten, in denen Menschen etwas für die Bedarfsdeckung der Gemeinschaft arbeiten. Es gibt für sie weder etwas zu gewinnen noch zu verlieren - sie haben einfach nichts mehr mit dem Handel zu tun. Dann kann kein Unternehmen mehr 'kaputtgehen', aber es kann auch keines mehr willkürliche Macht über Mensch, Tier und Natur ausüben. Alle beschäftigten Menschen erhalten ihren Lohn, aber die Unternehmen selbst haben keinerlei Einfluss mehr.

 

Es besteht keine Veranlassung mehr für die 'Holzindustrie', ganze Wälder platt zu machen, es besteht keine Veranlassung mehr, das Leben auszubeuten und die Natur im Übermaß zu schädigen - Unternehmen haben dann einfach kein Interesse mehr daran, weil sie nichts mehr damit verdienen können - und auch nicht müssen. Sie sind nicht Teil des Handels zwischen Mensch und Natur und sie haben mit dem Ausgleich zwischen Geben und Nehmen einfach nichts mehr zu tun. Mensch und Natur geben und nehmen. Unternehmen sind einfach nur da.


Und deswegen besteht auch kein Interesse mehr daran, den Ausgleich an die Natur zu umgehen, um die Preise zu drücken und so mehr verkaufen zu können. Wozu? Unternehmen verdienen ja nichts mehr daran. Dafür können sie auch nichts verlieren. Ob man jetzt mehr oder weniger umsetzt als andere Unternehmen spielt einfach keine Rolle mehr - genau wie auch die Preisgestaltung keinerlei Einfluss auf Arbeitsstätten hat. 


Man stelle sich eine Welt ohne den Eigennutz von Konzernen vor.... - ein wirklich schöner Gedanke. 
Sie haben mit dem Ausgleich zwischen Mensch und Natur einfach nichts mehr zu tun.
Man braucht eine Weile, bis man seine Vorstellungskraft darauf eingestellt hat, aber je vertrauter man mit den Funktionen wird, umso leichter fällt es einem - und umso einfacher erscheint es einem. 
 


Und weil das berühmte Sahnehäubchen auch nicht fehlen darf, beinhaltet das Konzept eine realisierbare Sicherung des Grundbedarfs der Menschen auf der Erde, gleichgültig, wo sie leben.

 

 

Sicherung des Grundbedarfs

 

Wenn man die Wirkungsweise dieser 'ökologischen Ökonomie' verinnerlicht hat, versteht sich eine Grundsicherung der Bevölkerung von selbst. Wenn Geld keine Rolle mehr spielt, liegt es im Interesse einer jeden Ortschaft/Region, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu decken.


Wer Wasser und Nahrung organisieren kann, der wird es auch tun. Wer die Armut besiegen kann, wer Schulen und Krankenhäuser errichten kann, der wird es auch tun. Wer Versorgungsstellen in entlegenen Regionen einrichten kann, der wird es auch tun und wer Menschen für ihre Dienste entlohnen kann, wird es ebenfalls tun. Und dann braucht es über kurz oder lang diese Grundsicherung kaum noch.


Mit nichts können Verantwortliche ihr Ansehen bei der Bevölkerung mehr steigern. 
Wer mithelfen kann, ist dazu aufgerufen und kann dafür gerecht entlohnt entlohnt werden, ohne dass ein Guthaben dafür vorhanden sein muss. Aber niemand muss mehr um das Nötigste bangen, egal was er tut und wo er lebt. Wo der Lebendige Ausgleich zur Wirkung kommt, kann für das Nötigste gesorgt werden.
Was wo zum Nötigsten zählt, ist von Region zu Region verschieden. Als Minimum gilt:
1.) Wasser und Grundnahrungsmittel 
Die Unterschiede beim Grundbedarf der Bevölkerung sind gewaltig. Für Europäer sind Wasser und Grundnahrungsmittel keine große Sache, aber z.B. in Zentralafrika schon. Vielerorts bedeutet der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen und eine ausreichende Menge von Getreide den Unterschied zwischen Leben und Tod. 
2.) ein angemessenes Zuhause
Je nach Region völlig unterschiedlich, als Basis gilt geschützter Wohnraum, der den Bewohnern nicht genommen werden darf. Hier müssen auch Häftlinge berücksichtigt werden. Um potentielle Opfer zu schützen, müssen Gewalttäter einen Umzug in eine 'gesicherte Zone' in Kauf nehmen, das ist völlig klar.
Die Zahl der Eigentumsdelikte wird deutlich zurückgehen - in Banken und Tankstellen gibts ja kein Geld mehr zu holen. Betrügereien fallen auch flach, denn wenn Guthaben beim Verlassen der Konten gelöscht wird, entfällt der Anreiz. Warum soll man einem alten Menschen ein überteuertes Abonnement aufschwatzen, wenn man nichts mehr daran verdienen kann? Dann bringt man besser seinen Müll raus, weil dafür kann man entlohnt werden.
Die Gesetzgebung der Staaten ist völlig unterschiedlich und da hält man sich am besten weitestgehend raus.
Aber jeder Mensch hat Anspruch hat auf 'angemessenen' Wohnraum. Es obliegt den Staatsoberhäuptern, den Begriff 'angemessen' für sich zu definieren.
3.) bestmögliche medizinische Versorgung
Wer immer welche Behandlungen braucht, hat im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten Anspruch darauf, ohne dass er dafür etwas bezahlen muss. Es spielt ja sowieso keine Rolle, weil gezahltes Guthaben beim Verlassen des Kontos ja erlischt, dann kann man die medizinische Versorgung auch als eine Art Grundrecht einführen.
4.) bestmögliche Bildung (für alle)
Jeder Mensch kann, darf und soll lernen können, was er lernen möchte. Lehrer und Lernende werden entlohnt. Es besteht kein Grund mehr, Kinder aus der Schule zu nehmen und sie arbeiten zu schicken, es besteht kein Grund mehr, Ausbildungen abzubrechen, um mit einem Job sein Einkommen zu verdienen - Lehrer, Ausbilder sowie Schüler und Auszubildende erhalten einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit. 
 
Zusatz
Es mag völlig überraschend klingen, aber das kann genau so für Tiere gelten wie für Menschen.

Die Punkte 3 und 4 können in diesem Bezug in "artgerechte Unterbringung" zusammengefasst werden, dann ist dies genau so machbar wie die Versorgung für Menschen. Die Möglichkeiten dafür sind wirklich vorhanden und können im Lebendigen Ausgleich auch genutzt werden, ohne dass dadurch Unkosten entstehen. Der Anreiz liegt dann sowieso auf allem, was möglichst nachhaltig ist, deshalb ist vorauszusehen, dass sich alles in die gewünschte Richtung entwickelt. Falls irgendwo etwas schwerwiegend aus dem Ruder läuft, kann jederzeit von höherer Instanz eingegriffen werden.

 


Zu den Entscheidungsebenen
In Anbetracht dessen, dass das Konzept darauf ausgelegt ist, höchstmögliche Akzeptanz auf globaler Ebene zu erreichen, ist dieser Punkt ein bisschen heikel. Deshalb beschränke ich mich hierbei auf eine etwas gröbere Darstellung:
Die bestmögliche (und natürliche) Hierarchie funktioniert so, dass ortsbezogene Entscheidungen vor Ort getroffen werden und den nächsthöheren Instanzen die Kontrollfunktion über die niedrigeren Instanzen übernehmen. Es wird eine übergeordnete globale Instanz angestrebt, die sich nach zwei Vorgaben richtet:
 
Die Würde des Menschen/des Lebens ist unantastbar
Wer die Würde des Lebens respektiert, kämpft nicht gegen den Tod, denn der ist ein elementarer Bestandteil des Lebens. Die Würde des Lebens erfordert vielmehr den Respekt vor allem Lebendigen und steht in enger Verbindung mit Punkt 2:
Schutz und Erhalt von Lebensraum Erde hat höchste Priorität für alle Völker, Nationen und Menschen auf der Welt
Es ist also fraglos im Sinne der Menschheit, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auf das Ungünstigste Szenario vorzubereiten, während man auf das Günstigste zu hofft. Das ist mit diesem Konzept machbar. Notwendige Einschränkungen oder Maßnahmen werden nicht mehr an 'wirtschaftlichen Interessen' scheitern, weil die Wirtschaft sich dann an den Interessen von Mensch, Tier und Natur orientiert.
Es empfiehlt sich ein globaler Zusammenschluss von Ökologen, Ökonomen, Klimatogen usw., deren Aufgabe die Erforschung von möglichen Maßnahmen ist und die diese gegebenenfalls auch anordnen können. Dies wird nicht an Kosten scheitern, weil keine Kosten anfallen. Außerdem sollten sie die Befugnis haben, bei schwerwiegenden Umweltvergehen einzuschreiten und diese gegebenenfalls auch ahnden können. 
Einschränkend möchte ich daran erinnern, dass der Dienst dieser Verantwortlichen im Rahmen ihres Zeitaufwands entlohnt wird. Das gilt für Experten, Wissenschaftler, Weisungsbeauftragte genau so wie für das Reinigungspersonal und die Hilfkräfte. Wer einen Dienst nur antreten möchte, weil er auf eine höhere Entlohnung hofft, wird enttäuscht werden. Wer hingegen eine Aufgabe übernimmt, weil er helfen und das Beste für alle erreichen will, ist genau an der richtigen Stelle. Egal, wo er welche Aufgabe erfüllt. 
Auf diese Weise sollte einem wirklichen Wandel im Sinne von Mensch, Tier &Natur nichts mehr im Wege stehen.
 
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Voraussichtliche Auswirkungen


Dezentralisierung
Diese Regelung wird voraussichtlich eine deutliche Dezentralisierung bewirken.
Weil Gemeinden alle Helfer einstellen können, die vor Ort gebraucht werden, dürften auch die Handwerke wieder in ländlichen Gebieten Einzug halten. Installateure, Schreiner, Schuster, Schneider, Friseure - was immer in einem Ort (Dorf, Stadt, Bezirk) gebraucht wird, kann in Auftrag gegeben und entlohnt werden. Dann wird z.B. ein handgefertigtes Paar Schuhe aus nachhaltig produziertem Leder deutlich günstiger sein als ein Paar Schuhe, das irgendwo in Asien von bitterarmen Menschen mit giftigen Substanzen gegerbt und gefärbt und dann über den halben Erdball transportiert wird.


Auch Landärzte werden eine Renaissance erleben. Wo immer Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte) gebraucht werden, kann ihnen je nach Dringlichkeit auch eine höhere Entlohnung zugesprochen werden. Auch Ärztegemeinschaften, die sich Nacht- und Wochenenddienste teilen, sind dann realisierbar - Praxen können von den Gemeinden in Auftrag gegeben und den Ärzten zur Verfügung gestellt werden. Wie sich das im Einzelnen entwickeln wird, wird von Ort zu Ort verschieden sein, aber es ist absehbar, dass es tendenziell eine enorme Verbesserung der Lebensqualität von Mensch, Tier und Natur bewirken wird. 
Das Gleiche gilt für Lehrer, Kindergärtner, Tierärzte und vieles mehr. Jeder erhält den gleichen Lohn, unabhängig davon, wo er welcher Tätigkeit nachgeht. Jeder kann und darf in große Zentren ziehen, aber niemand muss es dann mehr tun, um besser leben und sich mehr leisten zu können. 
 
Weitere Beispiele
Der Lebendige Ausgleich entfaltet seine Wirkung bis in die kleinsten Winkel unseres Lebens. Es würde Enzyklopädien füllen, auf alles einzugehen, aber einige Beispiele sollte ich eingehen.
 
Beispiel Landwirtschaft
So wird ein Landwirt dann für die Zeit entlohnt, die er für den Dienst der Gemeinschaft einbringt. Seine Produkte werden umso gefragter sein, je nachhaltiger er produziert. Produkte, die mit unnötigen Schäden an Tieren, Pflanzen oder den Böden einhergehen, werden dann teurer und nicht mehr so gefragt sein. Und dann reguliert die Nachfrage den Markt auf nachhaltige Weise. Außerdem dürften Landwirte dann zu denen gehören, die am meisten verdienen - einfach weil ihr Handwerk äußerst zeitaufwendig ist. Das wird eine Menge Druck von ihnen nehmen und sie können sich wieder den Freuden im Umgang mit der Natur widmen. 
Der Ausgleich an die Natur für die Haltung von Nutztieren wird sich daran orientieren, wie artgerecht die Tiere gehalten werden und an der Qualität der Herden. Es geht dann nicht mehr um Masse, sondern um Klasse. Natürlich werden weiterhin Tiere zum Verzehr getötet, es geht NICHT GEGEN den Tod, sondern FÜR das Leben - ganz im Sinne der Evolution. Außerdem wird natürlich auch beachtet, wie hoch der Methan-Ausstoß einer Rinderherde oder die Schäden durch Entsorgung von Gülle usw. sind, weil diese ja ent-schädigt werden müssen.
Wir können günstig nutzen, was wir ohne Tierquälerei und Giftmischerei erhalten können. Alles darüber hinaus wird die jeweiligen Produkte teurer machen. 
 
Beispiel Holzwirtschaft
In den meisten europäischen Regionen wird bereits eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Deswegen betrifft dieser Punkt schwerpunktmäßig Nationen, die über urwüchsige Wälder verfügen. Die Entschädigung für das Fällen eines Urwaldriesen oder Sequoias muss z.B. berechnet werden, wieviel Sauerstoff er bilden und wieviel CO2 er binden kann. Dann muss für einen gleichwertigen Ersatz gesorgt werden. Die dafür benötigte Energie wird den Produkten zugerechnet, die mit dem Fällen des Baumes in Verbindung stehen. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um Palmöl und andere Produkte von Monokulturen handelt oder um Rindfleisch von Herden, für deren Weiden die Urwaldriesen fallen müssen.
Wobei es hier nicht nur um Sauerstoff und CO2 geht, sondern auch um die Lebensräume für bedrohte Tierarten. Es dürfte damit nahezu unmöglich werden, zerstörte Urwaldregionen gleichwertig zu entschädigen und damit kann wie in anderen Fällen der dafür nötige Energieaufwand nur geschätzt werden. Was importiertes Rindfleisch oder Palmöl uvm. sehr, sehr teuer werden lässt. 
  
Beispiel Erdöl
Das ist ein heikles Thema, weil die Schäden an der Natur für Förderung/Gewinnung sowieso die Entsorgung z.B. von Plastikmüll, Motoröl uvm. ins Unermessliche steigen. Die Nutzung dieses Rohstoffs wird sich dann auf die unbedingt (lebens-)notwendigen Produkte beschränken, deren Herstellung (noch) nicht durch andere Materialien ersetzt werden können. Für den Privatverbrauch wird die Verwendung von Plastik nur noch in den seltensten Fällen wünschenswert sein, denn schon eine Plastikverpackung für Brot kann dann den Preis des eigentlichen Produkts weit übersteigen. 
Auf der anderen Seite wird es die Forschung nach Ersatzstoffen (die heute einfach noch zu teuer sind) anheizen und außerdem werden verfügbare Ersatzstoffe in kürzester Zeit günstiger sein als Produkte aus Erdöl (oder anderen nicht erneuerbaren Rohstoffen). 
Es ist wie gesagt ein heikles Thema, aber es ist zum einen notwendig, um eine Umkehr zu erreichen und zum anderen traue ich es den findigen Köpfen unter den Menschen zu, schnell zu annehmbaren Lösungen zu kommen. Wenn das Erdöl verbraucht ist, müssen wir uns dieser Notwendigkeit sowieso stellen. Dann ist es besser, wir tun es jetzt und können auf diese Weise noch etwas für zukünftige Generationen retten. Wer weiß, wofür man diesen Rohstoff zukünftig noch braucht.
Dass diese Regelung der Ölsandgewinnung einen sofortigen Riegel vorschiebt, dürfte niemanden überraschen. Die Entschädigung der bis zur vollständigen Wiederherstellung wird nahezu jeden Geldbeutel sprengen. Nicht ganz so hart wird es die Methode des Frackings treffen, aber hart genug, um so gewonnenes Öl nicht preiswerter zu machen. 
Außerdem wird es einen erheblichen Einfluss auf Transportkosten haben:
Während heute noch Nordseekrabben nach Marokko verschifft werden, um sie dort von Frauen für Hungerlöhne puhlen zu lassen, damit sie wieder zurück transportiert werden, um hier günstiger in den Regalen zu landen, wird sich das grundlegend ändern. Durch das Wegfallen der Personalkosten und die teureren Transportmöglichkeiten wird es dann am günstigsten sein, wenn man zu Krabben greift, die direkt vor Ort verarbeitet werden und auf dem kürzesten Weg in den Regalen landen.    
 
Was noch offen ist
Es wird eine allgemeine Verbesserung des Lebensstandards anvisiert.
Ziel ist es, dass Menschen für einen durchschnittlichen Zeitaufwand sorgenfreier leben können als bisher.
Dafür ist es möglicherweise nötig, einen Umrechnungsschlüssel für die Zeit zu erarbeiten. Dazu muss man aber erst die voraussichtlichen Preise errechnen und mit den Zeitguthaben vergleichen. Das ist eine logistische Herausforderung, die meine/unsere Fähigkeiten und Mittel deutlich übersteigt. Dafür sind wir auf Hilfe von Ökologen, Logistikern und natürlich auch Ökonomen angewiesen, aber mit entsprechenden Mitteln kann auch dieser Punkt in Kürze abgehakt werden.