Global Challenges Foundation

 

Aus einem Rundschreiben der GCF vom 21.06.2018:

 

Dear Andrea Caecilia,
The New Shape Prize culminated with the recognization of three awardees at the New Shape Forum in Stockholm on May 29th. When GCF launched the prize competition, it was the goal to find a model that could handle major risks and fulfill a number of important criteria –   a very ambitious task. For that reason, the GCF put a very high maximum reward.
After a thorough assessment of the 2,700+ entries received through the competition, it became clear that the optimal model, which meets all the criteria, is still missing.

 

Liebe Andrea Caecilia,
Der New Shape Prize gipfelte in der Anerkennung von drei Preisträgern auf dem New Shape Forum in Stockholm am 29. Mai. Als GCF den Preiswettbewerb ins Leben rief, war es das Ziel, ein Modell zu finden, das mit großen Risiken umgehen und eine Reihe wichtiger Kriterien erfüllen kann - eine sehr ambitionierte Aufgabe. Aus diesem Grund hat der GCF eine sehr hohe maximale Belohnung gesetzt.
Nach einer gründlichen Bewertung der über 2.700 eingereichten Bewerbungen wurde klar, dass das optimale Modell, das alle Kriterien erfüllt, noch immer fehlt.


 

Wegen der Information, dass noch kein Modell dabei war, was alle Kriterien erfüllt haben Christine (Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins 'Lebendige Zukunft') und ich unabhängig voneinander geantwortet. Natürlich war nicht wirklich zu erwarten, dass wir damit Gehör finden, aber Misserfolge sind völlig in Ordnung, wichtig ist, einfach alles versucht zu haben. Nichts zu tun ist das Einzige, was in meinen Augen unverzeihlich ist.

 


Die Antwort von Christine Daniel:
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlichen Dank für Ihren Newsletter und die Informationen über den Stand der Dinge zu Ihrer globalen Challenge. Ein Satz ist mir allerdings darin aufgefallen – Ihre Erwähnung, dass bei den 2700 Einsendungen keine perfekte Lösung dabei gewesen wäre, die allen von Ihnen genannten Anforderungen entsprechen konnte.


Ich schreibe Ihnen heute, weil ich der festen Überzeugung bin, dass möglicherweise doch eine Lösung unter den vielen Einsendungen zu finden gewesen wäre, die das Potential hat, die drängenden Probleme unserer Welt umzukehren.


Diese Lösung heißt „Living Balance“ bzw. „Living Future“ und war tatsächlich eine der 2700 Einsendungen. Diese lief auf den Namen Christine Daniel (lebendige.zukunft@gmx.de), die Erfinderin, bzw. Entdeckerin dieser Lösung ist aber Andrea Feist-Nerowski.


Erst 8 Tage vor Einsendeschluss haben wir von dieser Challenge erfahren, eine große Herausforderung auch für Andrea und mich, wie Sie sich denken können! Ein umfangreiches Konzept in 5000 Worte zu pressen und dies noch zudem zu übersetzen, war in dieser kurzen Zeit eine echte Aufgabe. Die wir aber unbedingt angehen wollten, denn Ihre Idee, einen weltweiten Aufruf zu revolutionären Vorschlägen zu initiieren, ist natürlich etwas Einmaliges.


Doch dieser Satz in Ihrem Newsletter drängt mich nun dazu, Ihnen zu schreiben. Denn uns geht es wie Ihnen um einen machbaren Weg, der die drängenden Herausforderungen lösen kann und mir als zweifacher Mutter geht es natürlich darum, an Möglichkeiten mitzuarbeiten, die meinen Kindern und den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft ermöglicht. Und da muss ich ein oder zwei Sätze über diese faszinierende Frau verlieren, die "Living Future" entwickelt hat. Ganz außerhalb der Challenge, einfach, weil Living Future alles in sich trägt, was es braucht, weil es genau das ist, was Sie suchen. Weil dies die Möglichkeit ist, die ich für die Zukunft meiner Kinder sehe und die ich unbedingt zu Gehör bringen muss, bevor die Welt diese Möglichkeit verpasst.


Denn Andrea bewundere ich unendlich. Sie legt Denkweisen an den Tag, die mich faszinieren und die ich von keinem anderen Menschen kenne. Sie ist eine echte Visionärin mit der Fähigkeit, völlig neu zu denken. Und das ist es schließlich, was zu vielen heute bedeutenden Erfindungen geführt hat – das Bestehende zu hinterfragen und gedanklich neue Horizonte zu entdecken.
Schon manch ein Konzept kam aus Andreas Feder und wurde gnadenlos wieder eingestampft oder so lange verbessert, bis es ins Detail funktionieren würde. Das Ergebnis ist "Living Balance", ein wie ich finde unglaublich wertvolles Instrument, das gesehen und geprüft werden sollte.


Und dies fernab vom Preis und den zu gewinnenden Geldern! Es geht uns darum, dass jemand sich in diese Möglichkeit hineindenken möchte, ganz unabhängig von der Challenge. Schließlich geht es Größeres, um Wichtigeres, es geht um Alles.Gehör zu finden ist leider nicht einfach, die Menschen denken aus ihren Erfahrungen heraus und daraus, wie die Welt eben funktioniert und schon immer funktioniert hat. Auch wenn das Konzept von vielen Seiten als gut und potentiell hilfreich gesehen wird, ist die Hoffnung aus Umsetzung gering und Engagement zur Verbreitung dieser Idee versandet.


Bei Ihrem Team gehe ich allerdings davon aus, dass Sie die Fähigkeit besitzen, über den Tellerrand hinaus zu sehen, dass Sie neuen Möglichkeiten offen gegenübertreten. Das ist meine Hoffnung.


Ich darf Andrea nun schon 15 Jahre begleiten und sie scheint nur für diese eine Aufgabe zu leben – nach Möglichkeiten zu suchen, die der Menschheit helfen, statt unseren Lebensraum stetig auszubeuten und unseren Kindern und Kindeskindern nichts zu hinterlassen als Chaos und eine zerstörte Umwelt.


Ihr Aufruf ging an alle Menschen dieser Erde, egal welcher Herkunft, welchen politischen Hintergrundes oder welchen Bildungsstandes. Jemandem die Chance auf Gehör zu geben, auch ohne eine Firma im Hintergrund oder Sponsoren und Vereine, ohne Forschungsgelder und Experten, ohne ein umfangreiches Team. Und ich hoffe, dass dies immer noch Ihr Grundsatz ist, denn das ist Andrea, eine einzelne Frau mit einem unglaublichen Potential, mit Fähigkeiten, die ihresgleichen suchen und einer genialen Entdeckung, die der passende Deckel auf dem Topf der Probleme ist. Davon bin ich überzeugt.


Bitte nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie nochmals nach der Einreichung „Living Balance“. Nehmen Sie Kontakt auf zu Andrea Feist-Nerowski, die am besten alles perfekt verdeutlichen und erklären kann in ihrer Muttersprache Deutsch. Ich halte es für möglich, dass sich in Ihren Reihen jemand befindet, der dieser Sprache mächtig ist. Geben Sie dem Konzept eine Chance, es geht um unsere Zukunft, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir sollten alle an einem Strang ziehen und jede noch so unbedeutend scheinende Möglichkeit prüfen, das sollten uns unsere Kinder wert sein.


Ich freue mich von Ihnen zu lesen!


Hochachtungsvoll,
Christine Daniel / Heilbronn, Deutschland

 


Antwort von Andrea C. Feist-Nerowski:
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich danke Ihnen für diese großartige Initiative, die Zahl der Einsendungen lässt hoffen, denn sie zeigt, wie viele Menschen sich schon damit befassen. Ich beglückwünsche die Preisträger für ihren Erfolg.

Damit ist diese Challenge erledigt, können wir jetzt bitte die Welt retten? Denn Sie irren mit der Annahme, dass eine optimale Lösung noch nicht dabei war. Es war eine optimale Lösung dabei, aber sie ist unter wahnsinnigem Zeitdruck verfasst worden und war auch nicht ganz vollständig. Ich bin nämlich erst wenige Tage vor Einsendeschluss auf die Ausschreibung gestoßen und musste mir auch noch alles übersetzen lassen, weil ich kaum englisch spreche.
Außerdem muss man wirklich ‚neu denken‘, um die Wirkung zu erfassen. Außerdem erfordert es die Geduld, erst das Ganze zu erfassen und alle Punkte miteinander wirken zu lassen. Man muss sich wirklich darauf einlassen und ein hohes Maß an Fachwissen ist eher hinderlich für die Vorstellung. Weil man dann automatisch dieses Wissen vom bestehenden System zugrunde legt, es braucht also ein hohes Maß an kreativem Denken. Und das alles in wenigen Tagen zu erklären und auch noch in eine andere Sprache übersetzen war… - schwierig.

Aber jetzt ist die Challenge vorbei und es ist weder eine Frage des Geldes noch eine der Zeit noch eine der Zahl von Wörtern, also lasst uns jetzt bitte die Welt retten, auch ohne feststehendes Darum wird die Zeit langsam knapp.
Jetzt geht es um das was wirklich wichtig ist: Um den Erhalt von Lebensraum Erde für zukünftige Generationen und um den Weg in ein friedvolles Miteinander der Menschen im Einklang mit der Natur. Das geht nicht mit einem Fingerschnippen, aber es ist machbar!

Natürlich ist es eine Riesenherausforderung, politischen und wirtschaftlichen Mächten notwendige Veränderungen schmackhaft zu machen, wenn sie ein Umdenken erfordern. Aber letztlich wird jede wirkliche Lösung ein Umdenken erfordern. JETZT geht es darum, ob Living Future funktionert – und das tut es. Wir haben keine Zeit mehr für Halbheiten, wenn wir schon etwas verändern wollen, dann sollten wir es gleich richtig machen - und je länger und steiler der Weg ist, desto früher sollte man aufbrechen.


Living Balance (Wirtschaftswesen) ist ein von Grund auf neu gestaltetes Ökonomiekonzept auf ökologischer Basis und mit Bezug zur Wirklichkeit. Es enthält alles was gebraucht wird, um Geben und Nehmen konkret und gerecht zu regeln – aber nicht mehr. Bis auf einen fest installierten Ausgleich an die Natur ist daran nichts wirklich Neues, weil alle erforderlichen Berechnungsgrundlagen schon heute Bestandteil des Systems sind. Aber alles, was zusätzlich berechnet wird und nur dem Konstrukt der heutigen Ökonomie dienen fällt weg – frei nach: Mache die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher. Oder wie ich es ausdrücke:
So einfach wie möglich und so konkret wie nötig.

Es ist Teil des Konzepts Living Future stellt eine optimale Lösung für nahezu alle bestehenden Herausforderungen der Menschheit auf wirtschaftlicher Ebene dar und beinhaltet das Potential, die zerstörerische Entwicklung nicht nur zu stoppen, sondern sogar in eine lebensbejahende umzukehren, weil

1.    sich dadurch die komplette Preisbildung umkehrt (Nachhaltiges wird billig, Schädigendes teuer) und dadurch die Anreize an die richtige Stelle rücken.
2.    der Mensch darinnen keinen Kostenfaktor mehr darstellen und nicht zum Objekt innerhalb des Systems gemacht werden.
3.    es das Recht der Natur auf einen Ausgleich für jede Schädigung beinhaltet, der keinen Kostenfaktor für Unternehmen darstellt
4.    Löhne und Preise zwar konkret berechnet werden, aber keine Frage des Geldes mehr sind
5.    Die Motivation des Eigennutzes für Unternehmen genau so entfällt wie Konkurrenzkämpfe, der Zwang, Gewinne zu erzielen und das Risiko, gegen andere Unternehmen zu unterliegen, also fallen auch Werbemaßnahmen aller Art weg – ohne dass der Verlust von Arbeitsplätzen zur Bedrohung wird.

Das sind nur einige Punkte, die sich aus dem Konzept heraus ganz automatisch ergeben, es gibt viele mehr. Zum Beispiel das Ende von Armut, eine Dezentralisierung, was immer dem Schutz von Lebensraum Erde dient, Forschung, Wissenschaft, Menschlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Hilfbereitschaft, das alles wird belohnt, während parallel dazu Zerstörung zu einem erheblichen Kostenfaktor wird usw.

Der andere Teil ist Global Community und ähnlich wichtig und erfordert ebenfalls ein Umdenken. Diesen Teil hatte ich (aus Zeitgründen) in meiner Bewerbung gar nicht erst berücksichtigt. Natürlich kann man keinem Staatsführer und keiner Regierung als Pflicht auferlegen, dies zu übernehmen, aber es geht mir vorerst nur darum, dass ein Zusammenleben der Menschen und Nationen auf diese Weise funktionieren kann. Außerdem kann Global Community im Gegensatz zu Living Balance auch nur teilweise bzw. Schritt für Schritt angewandt werden.

Es geht dabei um eine Verschiebung der Verantwortungsebenen. Die höchste Ebene eines Staates ist Kontrollebene für drei grundlegende Regeln:

1.    Schutz und Erhalt von Lebensraum Erde hat höchste Priorität
2.    Die Würde des Menschen und des Lebens muss gewährleistet werden
3.    Jeder Mensch hat das Recht auf seine Lebensgrundlage (Lebensunterhalt, Zuhause, medizinische Versorgung und Bildung).

In Verbindung mit Living Balance kommt hinzu, dass die dafür nötigen Maßnahmen kostenfrei sind – weil das mit Living Balance eben geht.

Entscheidungen werden auf der Ebene gefällt, auf der sie zum Tragen kommen, Gesetze für die Anwohner werden auf kommunaler Ebene gefällt, sie müssen nur im Einklang stehen mit den drei genannten ‚Grundgesetzen‘. Solange sich regionale Verantwortliche (z.B. Bürgermeister, Stadträte usw.) an die drei Vorgaben halten, redet ihnen keiner in irgendetwas rein, es weiß schließlich sowieso niemand besser als sie, was für die Menschen vor Ort gerade wichtig und richtig ist. 

Natürlich ist das nur eine grobe Zusammenfassung eines komplexen Systems, aber wer immer dies so übernimmt, führt keine Kriege mehr, sondern kümmert sich um die Belange von Mensch, Tier und Natur. Weil es sich auf die Natur beruft, denn in ihr ist klar geregelt: Entweder sind Staaten unüberschaubar und das Individuum zählt nicht ODER das Individuum zählt und die einzelnen Gruppen kennen sich und ihre Anführer.

Es geht nicht um Zwänge, sondern um Freiwilligkeit. Deswegen sind die Regeln ja auch so grob formuliert. Wenn man Menschen keinen Raum lässt für ihre eigenen Interpretationen, dann löst eine zu konkrete Vorgabe mit wenig Spielraum für individuelle Auslegung nur Widerstand aus. Aber natürlich kann es schon jetzt (aber auch später zu einem übergeordneten globalen Gremium kommen, das diese Regeln bzw. Ziele verfolgt, im Grunde tut das ja auch die UNO – nur aus den heutigen Gegebenheiten heraus.

Wenn wir die Entwicklung verändern wollen, müssen wir die Auslöser verändern und nur das Notwendige für eine Regelung beibehalten, alles Störende aber eliminieren. Das braucht eine Menge Mut und Stärke, aber es ist machbar! Die Frage die sich mir stellt ist, wer mitmacht – und ob jemand überhaupt jemand mitmacht. Ich weiß aus Erfahrung, dass es nicht reicht, das Konzept zu verstehen. Die Möglichkeit einer Lösung hat keinen Bestand gegen Argumente wie „Daran kann man nichts ändern“, „‘Die‘ machen sowieso was sie wollen“, „Damit wirst du nie durchkommen“ oder „Es ist sowieso zu spät.“

Ich mache weiter, weil ich an diese Lösung glaube, weil ich überzeugt bin, dass wir auf diese Weise wirklich die Kurve kriegen können, aber mir ist klar, dass ich alleine kaum eine Chance auf Erfolg (für Lebensraum Erde und zukünftige Generationen) habe. Aber schon die geringste Möglichkeit ist es mir wert, weiter zu machen.

Was ich mir von Ihnen erhoffe ist ein Mensch, der deutsch spricht und dem ich alles bis ins Kleinste erklären kann – sobald das Begreifen der komplexen Wirkung einsetzt, zweifelt niemand mehr am Potential einer wirklichen und grundlegenden Veränderung. Aber ich brauche einen Ansprechpartner, jemanden, der neugierig ist und es wissen will – und ich muss frei Schnauze reden können, in meiner Muttersprache und im direkten Gegenüber.
Und ja, ich kann es, halten Sie es einfach nur für möglich. Mein Hirn ist extrem gut möbliert und verfügt über exakt die Talente, die es dafür braucht. Ich denke in Möglichkeiten, in Funktionen und Abläufen und habe trotz fehlenden spezifischen Ausbildungen ausreichend Wissen in allen Bereichen gesammelt, die von einer Änderung betroffen sein werden. Ich kann gar nicht anders als lernen, immer weiter, immer wieder andere Bereiche, es liegt mir im Blut. Ich will einfach nur meine Ruhe und Lösungen für Probleme finden, die als unlösbar gelten – und nochmal: Ich kann es. Und es sollte wirklich nicht daran scheitern, dass sich mein Talent für Fremdsprachen in überschaubaren Grenzen bewegt.


Mit freundlichen Grüßen
Andrea C. Feist-Nerowski, Drebber, Deutschland