Nähere Erläuterungen zum LA

 

 

 

1.) Maßstab Zeit für den Lohnausgleich

 

Maßstab ist eingebrachte Lebenszeit,
Für 'besondere Leistungen' aller Art werden prozentuale Zuschläge als Anreiz und Anerkennung gewährt. Das gilt für alle, niemand 'verdient' mehr etwas an Ausbeutung der Natur, Handel oder Verbrauch von Waren, es gibt nur den Ausgleich für die eingebrachte Lebenszeit zur Bedarfsdeckung und zum Wohl von Mensch, Tier und/oder Natur.

 

Begründung

 

Ein Menschenleben ist so wertvoll wie das andere und für jeden Menschen ist die eigene Lebenszeit das Wertvollste überhaupt. Es besteht keinerlei Veranlassung, die Lebenszeit einer Reinigungskraft geringfügiger zu bewerten als die einer Fachkraft, denn jedes Unternehmen ist von der Arbeit aller abhängig und auch Firmen mit den besten Fachkräften fängt ohne Reinigungspersonal früher oder später an zu stinken. 

Das ist der erste Punkt, den ich von der Natur abgeschaut habe. In unserem Lebensraum sind alle Geschöpfe gleich wichtig, wir wären aufgeschmissen ohne Insekten oder Plankton und unsere erfundenen 'Wertmaßstäbe' sind aus wissenschaftlicher Perspektive ein ziemlich tiefer Griff ins Klo. Dass etwas immer so war bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass es auch richtig ist. 

 

Außerdem gibt es keinen sinnvollen Grund, warum für Kinder von Hilfskräften weniger Möglichkeiten bestehen sollten als für Kinder von Vielverdienern. Was können Kinder dafür, wenn das Leben ihrer Eltern wirtschaftlich weniger gewertschätzt wird? Nichts. Was können Kinder dafür, dass sie in armen Regionen der Welt geboren werden? Auch nichts. Und wie schaffen wie die beste Zukunft? Mit den glücklichsten Kindern, die sich weder als etwas 'Besseres' noch als etwas 'Schlechteres' fühlen, sondern einfach Kinder sein und spielen können, wie es ihnen entspricht. Kind sein dürfen ist etwas sehr wertvolles und auch diesbezüglich sollten wir und dringend nach den Erkenntnissen der Wissenschaften orientieren.

 

Außerdem fällt im Lebendigen Ausgleich die zweite 'Einnahmequelle' weg, nämlich die des Handels. Natürlich werden weiterhin Preise berechnet, aber nicht, um die Natur zum Geschäft zu machen und sich selbst daran zu bereichern. Alle Produkte sind ursprünglich der Natur entnommen und dafür steht der Natur ein Ausgleich zu und nicht dem Menschen.

Dem Menschen steht ein Ausgleich zu für das Wertvollste, was er einbringt: Seine Lebenszeit.

 

> Fehler im alten System >

 

2.) Entlohnung ohne Kosten

 

Die Summe des Zeitaufwands wird auf das Konto des Empfängers übertragen. Sie wird nicht vom jeweiligen Arbeitgeber bezahlt, sondern nur 'gutgeschrieben'. Erst auf dem Konto des Empfängers erhält diese Summe Kaufkraft, die beim Verlassen des Kontos (z.B. beim Einkauf) allerdings automatisch wieder erlischt. Es entstehen keine Kosten für den Arbeitgeber. Lohn- oder Lohnnebenkosten sind damit nicht mehr Bestandteil der Preiskalkulation und der Mensch ist kein Kostenfaktor mehr.

 

 

Begründung

 

Es steht außer Frage, dass es kontraproduktiv ist, wenn die Entlohnung für menschliche Dienste Kosten verursacht. Damit wird der Mensch automatisch zum Kostenfaktor, an dem je nach Größe eines Unternehmens gespart werden kann oder muss. Außerdem ist es mit den heutigen Mitteln problemlos möglich, Zahlen auf die Konten der Empfänger zu übertragen, die später beim Einkauf mit der entsprechenden Einkaufssumme verrechnet und vom jeweiligen Konto gelöscht werden.

 

Eine ähnliche Vorgehensweise gab es schon in Form von 'Schuldscheinen', die beim Einlösen zerrissen wurden. Das Problem bei diesen Schuldscheinen ist allerdings, dass sie auch weitergegeben werden können und damit dann 'Gewinn' gemacht werden kann. Das erscheint uns total normal, weil wir es nur so kennen, aber den Aspekt der Bereicherung haben wir erfunden. In der Natur ist es so, dass Geben und Nehmen ausgeglichen ist. In der Natur ist alles ein nicht enden wollendes Geben und Nehmen und keine Spezies bereichert sich über ihren tatsächlichen Bedarf an allen anderen. Das tut nur der Mensch und der Ursprung dieser Idee ist nun einmal, dass unsere Urahnen einst glaubten, sie seien etwas ach so Besonderes und die Welt sei nur da, um unsere Bedürfnisse zu decken. 

 

Das haben die Vorfahren von sogenannten Naturvölkern anders gesehen. Für sie lag (und liegt) 'das Göttliche' in der Natur, von der sie ein Teil sind. Auf den ersten Blick mag das viel zu weit hergeholt erscheinen, aber wenn man einen Schritt zurück tritt und auf die Entwicklungen der einzelnen Völker schaut, dann ist es schon sehr auffällig, dass die Ursprünge der heutigen Wirtschaftsnationen auf Menschen zurückgehen, die an Gott oder Götter in Menschengestalt glaubten. Dabei ist es egal, ob sie an Jahwee, Gott, Allah, Zeus, Wotan, Re (menschliche Gestalt mit Falkenkopf), Wischnu oder andere Gottheiten glaubten, maßgeblich ist die Vorstellung der menschlichen Gestalt in Verbindung mit dem Göttlichen und des damit verbundenen Abhebens vom Rest der Natur. 
Das MUSS nicht zwingend ursächlich sein, aber es ist wirklich auffällig, dass sich vor allem diese Völker zu Eroberern entwickelten, die sich an den Schätzen anderer zu bereichern pflegten und so ihre Herrschaft auf- und ausgebaut haben. Und wenn man das mal ehrlich anschaut, basiert unser Wohlstand aus den Plünderungen unserer Vorfahren. Und seit es keine Regionen mehr zu erobern gibt, fallen wir über die Vorräte unserer Kinder her. Und das ist nicht 'böse gemeint', wir sind einfach seit Jahrtausenden darauf konditioniert, dass wir uns alles nehmen dürfen, was wir brauchen - völlig egal von wem. Es ist an der Zeit, dass wir uns dieses Irrglaubens bewusst werden und es zukünftig 'einfach richtig' machen. 
Dabei geht es nicht (NICHT!) um Schuld, sondern um ein tieferes Verständnis der Entwicklung von Ursache und Wirkung. Das ist niemandes Schuld, irren ist menschlich und unsere Urahnen wussten es nicht besser. Und wir können es ja jetzt ändern, das ist großartig! Wichtig ist nur, die verborgenen Irrtümer als solche zu erkennen und einzusehen - selbst auf die Gefahr hin, eine eigene alte Überzeugung aufgeben zu müssen. Man macht einen Fehler ja nicht besser, indem man darauf beharrt, dass es kein Fehler ist. 

 

Es geht nicht darum, uns zu bereichern, sondern darum, Geben und Nehmen korrekt und gerecht auszugleichen. Das bedeutet hinsichtlich des Lohnausgleichs des Menschen, dass Dritte weder etwas an der Arbeit eines Menschen verdienen noch dass sie etwas dafür hergeben müssen. Wir kennen es zwar nur so, aber deswegen ist es trotzdem nicht richtig. 

Richtig ist: Wer am 'Großen Kuchen' mit backt, darf auch mit essen. Das wird im Lebendigen Ausgleich gewährleistet, indem die Summe der eingebrachten (Arbeits-)Zeit auf dem Konto des Empfängers eingetragen wird. Erst auf diesem Konto erhält diese Summe einen 'Wert' (Kaufkraft), der beim Einkauf mit der Summe der Warenwerte verrechnet und dadurch automatisch gelöscht wird. Niemand hat es gegeben und niemand bekommt es. 

 

Das hört sich erst einmal befremdlich an, weil unser ganzer Wissensspeicher mit anderen Informationen gefüllt ist. Deswegen neigt man auch dazu, vorschnell zu sagen, dass das ja gar nicht geht. Aber in Wirklichkeit geht das sogar sehr gut, es ist nur noch nicht in uns abgespeichert. Natürlich geht das. Aber natürlich muss man das auch mit den Warenwerten so handhaben, damit es auch wirklich funktionieren kann. Und wenn alle Komponenten zusammenwirken, dann tut es das auch.

 


Ausgleichberechtigt
 ist jeder, der sich in irgendeiner Weise an der Bedarfsdeckung von Mensch, Tier und Natur beteiligt. Das gilt auch für Ausbildung, Studium, heutige Ehrenämter und natürlich die Elternschaft eines Elternteils. Alles was Mensch, Tier und Natur zugute kommt, wird ausgeglichen.

 

Das wird automatisch machbar, wenn die Entlohnung keine Kosten mehr verursacht. Alle Tätigkeiten, die dem Wohl von Mensch, Tier und Natur zugute kommen, können dann auch entlohnt werden. Und dann lohnt es sich, 'Gutes zu tun' - nicht nur in moralischer oder ethischer Hinsicht, sondern auch praktisch. 

Es ist völliger Unsinn, vom Menschen zu erwarten, dass er auf Vorteile verzichtet, um 'das Richtige' zu tun. So funktioniert die Natur nicht und so funktioniert auch unsere Natur nicht. Selbst wenn 1000 Menschen freiwillig auf Vorteile verzichten, wird früher oder später einer auftauchen, dem die Vorteile wichtiger sind und das ist der Natur des Menschen ganz sicher nicht vorzuwerfen. Es gäbe uns gar nicht ohne die Fähigkeit, unsere Vorteile zu nutzen. 

Dass es mit diesem 'Wirtschafts'system überhaupt noch Menschen gibt, die sich Mitgefühl und Menschlichkeit bewahren konnten, grenzt an ein Wunder. Mit einer Regelung, in der sich Mitgefühl und Menschlichkeit auch auszahlt, könnten wir über uns hinauswachsen. Ein Versuch wäre es allemal wert.

 

Wenn z.B. ein Landwirt für die Zeit entlohnt wird, die er mit dem Bewirtschaften seiner Felder oder dem Umgang mit den Tieren verbringt statt für den Verkauf der Ausbeute, dann würde sich sehr schnell sehr vieles zugunsten von Mensch, Tier und Natur ändern. Es ist ja nicht so, dass sie immer mehr industrialisieren, weil sie besonders viel Lust darauf haben. Würde sich nachhaltiges Bearbeiten der Felder oder artgerechter Umgang mit Tieren ebenso lohnen, hätte das einen ziemlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Landwirtschaft. Lebensverachtende Massentierhaltung, widernatürliche Monokulturen und übermäßigen Einsatz von Dünger sowie der Einsatz hochgiftiger Substanzen gibt es vor allem, weil es sich am meisten lohnt. 

Wäre es umgekehrt (besonders verantwortungsbewusstes Vorgehen würde mit einem prozentualen Zuschlag belohnt werden) dann würden wieder kleine Landwirtschaftsbetriebe entstehen, die der Industrialisierung zum Opfer gefallen sind. 

Und Landwirt ist nur ein Beruf unter zahllosen. 

 

Es müsste nicht mehr am Menschen gespart werden, es könnten genug Menschen beschäftigt werden, um die Aufgaben ohne ständigen Druck oder Stress auszuführen. Es könnten genug Lehr- und Pflegekräfte eingestellt werden, um sich auch Zeit für die einzelnen Schüler bzw. Kranken zu nehmen und sich auch ausreichend Pausen zu gönnen. Diese Berufe würden wieder richtig Spaß machen, wenn die Schulklassen nur noch halb so groß und die Pflegebedürftigen pro Pfleger nur noch halb so viele oder weniger wären. Das würde der Gesundheit der Beschäftigten und der Genesung der Kranken dienen. Und dann könnten wir tatsächlich von einem Gesundheitssystem sprechen, denn was wir derzeit so nennen, ist in Wirklichkeit eher ein Krankheitssystem. Es macht alle krank, Mensch, Tier & Natur.

 

Es bräuchte keine ehrenamtlichen Tätigkeiten mehr, weil diese Tätigkeiten alle entlohnt werden könnten. So schön es auch ist, dass sich viele Menschen auch unentgeltlich engagieren, es wäre noch schöner, wenn sie für ihr Engagement auch entlohnt werden würden. Und was das Wichtigste ist: Mutterschaft bzw. Elternschaft ist in Wirklichkeit das Wichtigste überhaupt - weil die Kinder für die Zukunft der Menschheit das Wichtigste überhaupt sind. Da darf es sich einfach nicht weniger lohnen, für die eigenen Kinder da zu sein, das ist eine Frage der Logik. Mit dem jetzigen System ist das natürlich ein unerfüllbarer Wunschtraum, aber mit dem Lebendigen Ausgleich ist das überhaupt kein Problem. Es bietet sich vielmehr geradezu an.