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Falsche Anreize im derzeitigen System

 

Wenn wir den Lebensraum auf der Erde für zukünftige Generationen schützen und erhalten wollen, müssen wir auch die Voraussetzungen dafür schaffen. Erst wenn Menschen können und wollen was sie müssen und sollen, können wir unsere Ziele weiträumig umsetzen.

Wozu soll es dienen, die zerstörerische Entwicklung der Gier des Menschen anzulasten? Wäre die Natur des Menschen das Problem, dann hätten die Angehörigen indigener Völker dieses Problem ja auch, aber das haben sie nicht. Deren Problem ist zwar ebenfalls die Gier, aber nicht ihre eigene, sondern die Gier der Wirtschaftsnationen. Es ist also nicht die Natur des Menschen, sondern der Glaube an unsere eigenen Regeln, die uns zu Heuschrecken der Erde machen.

 

Wenn man Kinder dafür belohnt, dass sie die Wohnungseinrichtung samt Mauerwerk abreißen und zu Geld machen, muss ich mich nicht wundern, wenn einem am Ende nichts mehr bleibt. Und wenn man Hunden mit einem Stück Fleisch vor die Nase herum wedelt und sie danach schnappen, ist nicht ihre Gier ursächlich, sondern der Anreiz.

Wie man die Anreize einsetzt, ist entscheidend - für das Verhalten von Mensch und Tier. Das weiß heute jeder Pädagoge und jeder Tiertrainer. Nur bis zu Poltik und Wirtschaft hat es sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen.

 

In unserem Wirtschaftssystem sind die Anreize denkbar schlecht verteilt.

So ist der Schutz von Lebensraum Erde ein Kostenfaktor, schmälert die Gewinne und muss von irgendjemandem bezahlt werden, während mit Raubbau und Zerstörung die höchsten Gewinne erzielt werden können. Ebenso ist Menschlichkeit ein Kostenfaktor, der bezahlt werden muss, während mit Ausbeutung und Eigennutz Profit zu machen ist. Ebenso ist verantwortungsvoller Umgang mit Tieren ist ein Kostenfaktor, während mit der Qual der Tiere in Massentierhaltung eine Menge Geld verdient werden kann und auch der Schutz bedrohter Tierarten ist kostenintensiv, während ein Stoßzahn eines getöteten Elefanten den Wilderern bis zu 50.000 Dollar einbringen kann.

 

Der Wert eines Menschen für die Wirtschaft bemisst sich an seiner Produktivität, wer nicht produktiv ist, hat für die Wirtschaft keinen Wert und ist von staatlichen Zuwendungen oder Spenden abhängig, die von anderen Menschen bezahlt werden müssen. Oder von freiwilligen Helfern, die ihren Dienst am Menschen unentgeltlich verrichten. Alte und kranke Menschen sind für die Wirtschaft völlig wertlos und auch Kinder sind für das System nur interessant, soweit sie für Verbrauch, Umsatz und Gewinne nützlich sind. Der Mensch ist für unsere Wirtschaft entweder Arbeitskraft und Kostenfaktor oder Geldquell und Verbraucher - oder wertlos und für die Wirtschaft nicht von Interresse.

 

Und diese Ausrichtung der falschen Anreize zieht sich durch alle Bereiche. Nachhaltig erzeugte Waren sind teurer als Produkte, deren Herstellung mit großen Schäden an der Natur verbunden ist. Börsenmakler verdienen sich goldene Nasen, während Bauern trotz ihrer Mühen um ihre Existenz fürchten müssen. An Monokulturen ist mit weniger Mühe mehr Geld zu verdienen und Massentierhaltung ist zwar Schindluder an lebendigen Geschöpfen getrieben, aber durchaus profitabel. Wir normen die Welt, um sie wirtschaftlicher zu machen und finden das auch noch völlig normal.

 

Sparsamkeit ist nicht wirtschaftlich, aber hemmungsloser Verbrauch steigert den Umsatz und kurbelt das ach so wichtige Wirtschaftswachstum an. Die Werbeindustrie boomt, Bedürfnisse werden erfunden und Wünsche werden geweckt. Menschen werden mit neuesten wissenschaftlichen Methoden tiefenpsychologisch zum Kaufen animiert, alles ist darauf ausgelegt, die Verbraucher davon zu überzeugen, dass sie etwas unbedingt haben müssen, was sie vorher nicht gebraucht haben. Das ist Manipulation auf höchster Ebene mit offizieller Genehmigung, da ist es unsinnig, den Menschen ihren Konsum anzulasten.

 

Wir machen die Welt nicht mit unserer Gier kaputt, sondern mit unserer Unfähigkeit, über unsere erlernten Glaubensmuster hinaus zu denken. Wir glauben genau so fest an dieses erfundene Konstrukt wie andere Gläubige an ihre Religion, es grenzt schon an bedingungslose Hingabe. Wir haben unserer Wirtschaft sogar Leben eingehaucht, wir dienen ihr, wir füttern sie mit Mensch, Tier und Natur, damit sie wächst und gedeiht. Sobald die Wirtschaft irgendwo auf der Welt mal kränkelt, wird ein Riesenhype draus gemacht, die Angst vor einem Zusammenbruch der Wirtschaft ist größer als die Angst vor der Zerstörung des Lebensraums.

Natürlich wollen alle einen intakten Lebensraum, aber das ist uns längst nicht so wichtig wie das Wachstum der Wirtschaft. Klimaziele erreichen? Natürlich - aber nur soweit es der Wirtschaft nicht schadet. In Wirklichkeit ist die Wirtschaft unsere höchste und heiligste Religion, für deren Allmacht wir bereit sind, das Leben zukünftiger Generationen zu opfern - und wir merken es nicht einmal.

 

Dabei könnte jeder das längst wissen. Psychologen, Pädagogen, Verhaltensforscher und Tiertrainern ist die Wichtigkeit von richtig platzierten Anreizen (Belohnung) sonnenklar und dass unerwünschtes Verhalten nicht belohnt werden darf, dürfte nun wirklich jeder wissen. Nur bis zu den Wirtschaftswissenschaftlern hat es sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen und bis zu den Politikern ebenfalls nicht. Die meisten Politiker und Wirtschaftswissenschaftler sind scheinbar so auf wirtschaftliche und politische Denkstrukturen spezialisiert, dass sie jeden Bezug zur Wirklichkeit verloren haben. Sie agieren, als ob es für sie jenseits von Politik und Wirtschaft keine Welt mehr gäbe. Eigentlich bedauerlich, aber sie entscheiden nicht für einen Legokasten, sondern für Mensch, Tier und Natur, sie tragen die Verantwortung dafür, ob zukünftige Generationen noch einen intakten Lebensraum haben und sie riskieren mit ihrem Handeln das Leben von Milliarden von Menschen und Abermilliarden Tieren und sie legen es darauf an, diesen einzigartigen Lebensraum für wirtschaftliche Belange zu opfern. Das mag sich heftig anhören, aber unterm Strich ist das leider eine Tatsache.

 

Was wir brauchen ist ein uneigennütziges Wirtschaftssystem, das Geben und Nehmen gerecht regelt und dessen Anreize an den richtigen und wichtigen Stellen sitzen. Menschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein müssen belohnt werden, statt wie bisher einen Kostenfaktor darzustellen. Und ja, das geht! Es ist sogar überraschend einfach, aber nur, wenn wir bereit sind, das bestehende System zu 'vergessen' und eine neue Regelung zu schaffen, die sich auf die Wirklichkeit bezieht und den heutigen Anforderungen genügt. Möglicherweise ist das die einzige Chance die wir haben, deswegen ist "Geht nicht" keine Option.

 

 

Lebendiger Ausgleich / Living Balance

Lebendige Gemeinschaft / Living Community



 

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